Sigmaringen 06.04.2019 - "Europa. Jetzt aber richtig!" - unter diesem Slogan informierten Gewerkschaftsmitglieder des Sigmaringer Kreis-DGB auf dem Karlsplatz in Sigmaringen über die bevorstehende Europawahl am 26. Mai. Sie hielten ihr Plädoyer für ein soziales, solidarisches und gerechtes Europa. Die Wahl sei gewissermaßen eine Richtungsentscheidung. Die Interessen und Rechte der Beschäftigten müssten noch stärker in den Vordergrund rücken. Auch die Gleichstellung der Geschlechter (die Frauen sind immer noch stark benachteiligt) bis hin zu den Verbraucherrechten sei das Anliegen vieler. Die Herausforderungen der heutigen Zeit, die Globalisierung, der Klimawandel und die Digitalisierung könnten die europäischen Länder nur gemeinsam stemmen, so der Tenor der Beteiligten, denn diese Belange machten vor keiner Staatsgrenze halt. Üppiges Informationsmaterial zu den komplexen Themen lag auf den Tischen parat.
Eine große Stellwand bildete die Europäische Union und ihre Länder ab. Jeder Besucher durfte sich mit einem kleinen weißen Punkt auf der Landkarte verewigen, so dass dessen Herkunftsland und Heimatort verriet, wie international die Hohenzollernstadt mit ihrer Einwohnerschaft vertreten ist. Gleichermaßen wurde über Erweiterungspläne informiert, die Montenegro, Türkei, Serbien, Albanien, Nordmazedonien, den Kosovo und Bosnien-Herzegowina betreffen. Unterstützt wurden sie von einem Dutzend Schülern im Alter von 16 bis 18 Jahren, die ebenfalls für Teilnahme und die Vorzüge einer funktionierenden europäischen Ordnung warben. Plakativ anschaulich stellten sie dies mit Fischen im Schwarm dar, welche Stärke sie dabei besitzen. "Ich finde es einfach interessant, ganz cool selber hier zu stehen", freute sich Schülerin Viktoria Kübler über den gewonnenen Erfahrungsschatz - das Thema Europa hatte ihre Crew in ihrer Schule extra ausgearbeitet. "Und auf jeden Fall wählen wir", sicherte Marco Mokry aus der Gruppe zu, sich als junger Mensch am Urnengang beteiligen zu wollen.
Mit im Veranstaltungsboot befand sich auch das Sigmaringer Bündnis "Vielfalt Gemeinsam Leben", ein loser Zusammenschluss von verschiedenen demokratischen Initiativen, Einrichtungen, Kirchen und Verbänden und Vereinen. "Ich finde es gut, dass wir dieses Europa zusammenhalten. Und es es ist ganz arg wichtig, dass wir hier sichtbar werden und uns in der Öffentlichkeit zeigen", sagte Matthias Ströhle von der evangelischen Kirchengemeinde. Gerade wegen der Gefahren des Rechtspopulismus und des Brexit, den bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU, hält er das Flagge zeigen für die EU für absolut notwendig. "Leider war die Resonanz nicht so gut wie bei unserer Aktion zu den Kommunalwahlen", bedauerte Uli Springmann, der stellvertretende Vorsitzende des Kreis-DGB in seinem Resümee den ausgebliebenen Ansturm. Zum einen fehlte das Glücksrad, das vor zwei Wochen eine gewisse Anziehungskraft besaß. Zum anderen spielte der scharfe und kaltböige Wind den Veranstaltern so manchen Streich und brachte die Stellwände immer wieder zum Kippen, so dass die Aktion auf dem Karlsplatz nach drei Stunden vorzeitig beendet werden musste.
Foto: M. Ströhle
Informationen zur Veröffentlichung
Veröffentlichungsdatum: 06.04.19
Quelle/Autor: Foto:Pfarramt I
Dorothee Sauer
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Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen
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