Der Caritasverband etwa lud Kinder zum Dosenwerfen ein. Direkt zum Start am Vormittag sei der Andrang groß gewesen, sagte Ehrenamtskoordinatorin Manuela Friedrich. Sie wies auf eine Banner-Aktion hin, an der sich 29 Einrichtungen,
darunter Schulen und Kindergärten, beteiligt hatten: Ihre Beiträge zum Thema „Haltung zeigen“ waren auch beim Fest der Kulturen zu sehen. Hinzu kam ein mehr als vierstündiges Bühnenprogramm mit Klängen des evangelischen Posaunenchors, Songs von Liedermacher Markus Mielert, Drehorgelmusik und dem DJ-Party-Team Sigmaringen. Viel Applaus gab es für den Zirkus Nazarelli vom Haus Nazareth. Die Volkstanzgruppe Bittelschieß zeigte in oberschwäbischer Bauerntracht unter anderem den Figurentanz „Waldegger“ und eine Sternpolka. Gleichzeitig bewiesen die Mitglieder, dass sie nicht nur tanzen können: Auch leckere Dennetle boten sie an. Die Festbesucher konnten sich aber auch arabische Spezialitäten und vegetarischen Döner, vietnamesische Frühlingsrollen und gebratene Nudeln, Crêpes, Tees und Kaffee schmecken lassen. Begleitet wurde das Fest vom verkaufsoffenen Sonntag des Sigmaringer Handels- und Gewerbevereins „HGV – Die Stadtinitiative“. Nicht nur die Einzelhändler, sondern auch die Betreiber einiger Stände auf dem Rathausplatz freuten sich über rege Kundschaft. „In der ersten Stunde nach der Öffnung war es noch eher ruhig“, sagte etwa Klaus Engel, Inhaber des Modegeschäfts Haus No. 29. Das änderte sich dann aber schnell: Nicht nur Engel hatte am Nachmittag alle Hände voll zu tun.
Sie wissen, wie es ist, nur nach ihrer Hautfarbe, ihren Deutschkenntnissen oder dem Klang ihres Namens beurteilt zu werden. Sie sind als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, möchten aber als Menschen gesehen werden. Wie anstrengend es ist, sich gegenüber der Gesellschaft ständig für Straftaten anderer rechtfertigen zu müssen oder immer wieder auf die eigene Herkunft angesprochen zu werden, haben Frauen und Männer - unter anderem aus Nigeria, Libanon, Syrien, Togo, Burkina Faso und Kamerun - drei Journalisten erzählt. Kossi Themanou, der in Mengen wohnt, Chris Hochstetter und Georgi Kolev studieren Medienwissenschaften in Tübingen und haben aus den Interviews einen beeindruckenden Dokumentarfilm gemacht.
Den drei Journalisten gegenüber, die mit ihnen das Schicksal einer Flucht nach Deutschland teilen, sind sehr offen. Berichten, warum sie ihre Heimatländer verlassen haben, wie sie hier aufgenommen wurden, welche Träume sie haben und was sie selbst unter Integration verstehen. Das Publikum, das sich am Dienstagabend in der evangelischen Kreuzkirche in Sigmaringen zur Filmpremiere eingefunden hat, erfährt von Zwangsprostitution, Gewalt, Angst, Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Es sieht Menschen, die alles zurück gelassen haben, um ein neues Leben zu beginnen. Die hart arbeiten wollen, um eine Freiheit und Unabhängigkeit zu erreichen, die ihr Heimatland ihnen nicht bieten kann. „Wir sind nicht nach Deutschland gekommen, um zu faulenzen“, sagen sie.
In Sigmaringen fand bei der Donaubühne unmittelbar an der Donau und mit Blick auf das Hohenzollernschloss der diesjährige „Tag der Schöpfung“ statt. Im Rahmen des Schöpfungstages stellten sich bei schönstem Sonnenschein verschiedenste kirchliche und nichtkirchliche Initiativen zur Bewahrung der Schöpfung der Öffentlichkeit vor.
Neben BUND, NABU, dem Weltladen Sigmaringen, dem KleiderReich, der Fair-Trade-Stadt Sigmaringen und dem Verein FairWandel SIG war auch die Initiative des Erzbistums Freiburg fair.nah.logisch. mit Vertretern des Projektteams des Dekanats sowie des Projektteams der Seelsorgeeinheit Sigmaringen dabei. Mit Ingrid Kümpflein war auch eine „Botschafterin“ des Erzbistums für fair.nah.logisch. eigens zu diesem Tag nach Sigmaringen gekommen.
Einen besonderen Höhepunkt bildete der ökumenische Gottesdienst zum Jahresthema „Damit Ströme lebendigen Wassers fließen“, in dem die Initiativen ebenfalls mitwirkten. Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Matthias Ströhle und Pastoralreferent Hermann Brodmann zusammen mit dem Sigmaringer Ökumenischen Arbeitskreis gestaltet.
Pfarramt I
Dorothee Sauer
Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683014
Pfarramt II
Matthias Ströhle
Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683011