„Krisen, Seuche, Krieg: Leben in der Stadt Sigmaringen zur Zeit des Heiligen Fidelis“ ist das Thema eines Vortrags des gebürtigen Sigmaringers und heutigen Balinger Kreisarchivars Dr. Andreas Zekorn am Freitag, 23. April 2021, in der Online-Reihe „Kulturelle Seelsorge in Corona-Zeiten“ des Kreiskulturforums und von Partnern aus der christlichen Erwachsenenbildung Sigmaringen.
Die Stadt Sigmaringen befand sich zu Lebzeiten des Heiligen Fidelis (1578 – 1622) in einer Umbruchszeit. Stadt und Grafschaft Sigmaringen, beide als österreichische Lehen in den Händen der Grafen von Hohenzollern-Sigmaringen, mussten ihr Verhältnis zur zollerischen Herrschaft neu finden. Es gab heftige Auseinandersetzungen zwischen den Grafen und ihren Untertanen, an denen auch Angehörige des Verwandtschaftskreises Roy, der zum städtischen Führungszirkel gehörte und dem der Hl. Fidelis entstammt, beteiligt waren. Die Untertanen konnten dabei auf die Unterstützung Österreichs bauen.
Doch auch innerhalb der Bürgerschaft kriselte es. Es ging um Fragen des landesherrlichen Kirchenregiments, der Verwaltung von Heiligengütern, also Fragen, die mit landeshoheitlichen Ansprüchen und gleichzeitig mit konfessionellen Fragen verbunden waren. 1619 und 1623 gelang es mit grundlegenden Verträgen Konfliktpunkte zumindest teilweise zu bereinigen.
Diese lokalen Auseinandersetzungen spielten sich im Zeitalter der Glaubensspaltung ab. In dem Vortrag sollen zudem weitere Aspekte des Alltagslebens berührt werden, etwa die Auswirkungen des Bevölkerungszuwachses oder das Erlebnis der Pest 1610/11, der in Sigmaringen auch zwei Brüder von Marcus Roy, dem späteren Heiligen Fidelis, zum Opfer fielen.
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