Sie wurden verprügelt und ins Gefängnis gesteckt, ihre Familien bedroht und verfolgt. Für ihren Abschlussfilm an der Uni Tübingen haben Kossi Themanou und Georgi Kolev mit Journalisten gesprochen, die aufgrund ihrer Berufswahl und ihrer Arbeit ihr Heimatland verlassen mussten. Die Premiere des Dokumentarfilms „Exiljournalisten - Ein neues Leben“ hat in der Kreuzkirche in Sigmaringen stattgefunden und eindrücklich gezeigt, wie schwierig journalistische Arbeit in Ländern ist, die die Pressefreiheit nicht so hoch halten wie Deutschland....
Der Film wurde mit UNterstützung der Hochschulseelsorge und der Evangelischen Kirchengemeinde produziert. Der ganze Artikel findet sich in der Schwäbischen Zeitung.
Sie wissen, wie es ist, nur nach ihrer Hautfarbe, ihren Deutschkenntnissen oder dem Klang ihres Namens beurteilt zu werden. Sie sind als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, möchten aber als Menschen gesehen werden. Wie anstrengend es ist, sich gegenüber der Gesellschaft ständig für Straftaten anderer rechtfertigen zu müssen oder immer wieder auf die eigene Herkunft angesprochen zu werden, haben Frauen und Männer - unter anderem aus Nigeria, Libanon, Syrien, Togo, Burkina Faso und Kamerun - drei Journalisten erzählt. Kossi Themanou, der in Mengen wohnt, Chris Hochstetter und Georgi Kolev studieren Medienwissenschaften in Tübingen und haben aus den Interviews einen beeindruckenden Dokumentarfilm gemacht.
Den drei Journalisten gegenüber, die mit ihnen das Schicksal einer Flucht nach Deutschland teilen, sind sehr offen. Berichten, warum sie ihre Heimatländer verlassen haben, wie sie hier aufgenommen wurden, welche Träume sie haben und was sie selbst unter Integration verstehen. Das Publikum, das sich am Dienstagabend in der evangelischen Kreuzkirche in Sigmaringen zur Filmpremiere eingefunden hat, erfährt von Zwangsprostitution, Gewalt, Angst, Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Es sieht Menschen, die alles zurück gelassen haben, um ein neues Leben zu beginnen. Die hart arbeiten wollen, um eine Freiheit und Unabhängigkeit zu erreichen, die ihr Heimatland ihnen nicht bieten kann. „Wir sind nicht nach Deutschland gekommen, um zu faulenzen“, sagen sie.
Lange war es coronabedingt ruhig in der kulturellen Szene Sigmaringens. Langsam läuft der Betrieb wieder an – und damit kehrt auch eine Reihe zurück, die fest zum Jahreskalender der Stadt gehört: Sigmaringen liest, das von sieben Veranstaltern gemeinsam mit der Stadtverwaltung, der „Schwäbischen Zeitung“ und dem Südfinder auf die Beine gestellt wurde. 16 Veranstaltungen von sieben Veranstaltern sind ab 21. September geplant, sie sollen bis in den Januar hinein laufen. Bürgermeister Marcus Ehm gibt sich trotz steigender Infektionszahlen optimistisch: „Wir hoffen, dass wir die Veranstaltungen durchführen können, sind aber positiv gestimmt.“ Die Autoren kommen teils aus der Region, teils seien es „Zugpferde, die auf Sigmaringen liest aufmerksam machen sollen“, so Ehm weiter. Folgendes ist geplant:
7. Oktober: Felix Leibrock liest „Nur im Dunkeln leuchten die Sterne“. Das Buch, das teils autobiografisch ist, erzählt von einem Mann, der vom erfolgreichen Geschäftsmann zum Wohnungslosen wird und seinen Weg in die Gesellschaft wiederfinden muss. Die Lesung findet im Rahmen der Vesperkirche statt. 19.30 Uhr, Stadtkirche, freier Eintritt mit Spenden. Veranstalter ist die evangelische Kirchengemeinde und die Johannes-Ziegler-Stiftung mit der Christlichen Erwachsenenbildung.
Pfarramt I
Dorothee Sauer
Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683014
Pfarramt II
Matthias Ströhle
Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683011