Nach dem großen Erfolg der ersten Vesperkirche in Sigmaringen, die im Herbst gemeinsam von der evangelischen Kirchengemeinde und der Johannes-Ziegler-Stiftung aus Wilhelmsdorf veranstaltet worden war, ist nun eine Fortsetzung geplant. „Wir freuen uns, was die Vesperkirche in Sigmaringen bewirkt hat“, lassen sich Pfarrerin Dorothee Sauer und Pfarrer Matthias Ströhle in einer Mitteilung zitieren. „Daran wollen wir anknüpfen und planen schon die Fortsetzung“. Den genauen Zeitpunkt möchten sie mit dem Mittagstisch „Essen und mehr“ abstimmen, den die katholische Kirchengemeinde organisiert.
Unter dem Motto „Einander sehen – füreinander da sein“ öffneten die evangelische Kirchengemeinde und das Gemeindehaus im Herbst die Türen. Mehr als 500 Essen wurden bei der Vesperkirche ausgegeben. Viele Gäste kamen aber nicht nur zum gemeinsamen Mittagessen, sondern auch zur Orgelmusik und zu den Andachten. Ebenso nutzten sie die Angebote der Sozialberatung von Diakonie und Caritas und des Kleider-Reiches.
In Sigmaringen fand bei der Donaubühne unmittelbar an der Donau und mit Blick auf das Hohenzollernschloss der diesjährige „Tag der Schöpfung“ statt. Im Rahmen des Schöpfungstages stellten sich bei schönstem Sonnenschein verschiedenste kirchliche und nichtkirchliche Initiativen zur Bewahrung der Schöpfung der Öffentlichkeit vor.
Neben BUND, NABU, dem Weltladen Sigmaringen, dem KleiderReich, der Fair-Trade-Stadt Sigmaringen und dem Verein FairWandel SIG war auch die Initiative des Erzbistums Freiburg fair.nah.logisch. mit Vertretern des Projektteams des Dekanats sowie des Projektteams der Seelsorgeeinheit Sigmaringen dabei. Mit Ingrid Kümpflein war auch eine „Botschafterin“ des Erzbistums für fair.nah.logisch. eigens zu diesem Tag nach Sigmaringen gekommen.
Einen besonderen Höhepunkt bildete der ökumenische Gottesdienst zum Jahresthema „Damit Ströme lebendigen Wassers fließen“, in dem die Initiativen ebenfalls mitwirkten. Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Matthias Ströhle und Pastoralreferent Hermann Brodmann zusammen mit dem Sigmaringer Ökumenischen Arbeitskreis gestaltet.
Im vergangenen Jahr zu Ostern durften in Deutschland keine Gottesdienste gefeiert werden. Dass dies in diesem Jahr trotz schwieriger Coronalage möglich war, nahmen die Christen dankbar an. Am Karfreitag feierte die evangelische Gemeinde im Innenhof der Evangelischen Stadtkirche. Auf das Abendmahl wurde verzichtet. Pfarrer Matthias Ströhle begrüßte 20 Gläubige vor Ort und weitere am Telefon oder mit Bild über das Internet. Kantor Ferdinand Ehni und Sängerin Sabine Brükner sorgten für den musikalischen Teil der Feier. Ströhle ging in seiner Predigt nicht konkret auf die Pandemie ein, betonte aber: „Gemeinschaft ist gerade jetzt so wichtig, wie nie zuvor.“
Corona hat unsere Gesellschaft verändert – Armut und Einsamkeit sind auch in unserer Region gewachsen. Durch alle Bevölkerungsschichten hindurch leiden die Menschen unter der derzeitigen Situation. Dies gab den Anstoß für die Evangelische Kirchengemeinde Sigmaringen, gerade jetzt erstmals eine Vesperkirche gemeinsam mit der Johannes-Ziegler-Stiftung aus Wilhelmsdorf auszurichten. Unter dem Motto »einander sehen – füreinander da sein« war geplant Ende April die Evangelische Stadtkirche und das Gemeindehaus für eine Woche zu öffnen und in dieser Zeit rund 400 Essen auszugeben. Das Ziel der Vesperkirche ist es, Gemeinschaft und Solidarität unter den Menschen zu stärken und auf soziale und materielle Armut aufmerksam machen
Aufgrund der steigenden Inzidenzen und den wieder verschärften Hygienemaßnahmen muss die Vesperkirche nun auf den Frühherbst verschoben werden. Auch die Begleitveranstaltungen zur Vesperkirche, wie die Vorträge, der Eröffnungsgottesdienst und der Diakoniegottesdienst zum Abschluss der Vesperkirchenwoche, müssen leider verschoben werden. „Wir bedauern sehr, dass wir die Vesperkirche in Sigmaringen doch noch verschieben müssen. Wir halten es aber in der momentanen Lage für unumgänglich“, so Projektleiterin Vanessa Lang von der Johannes-Ziegler-Stiftung. „Wir lassen uns aber nicht entmutigen“, so Pfarrer Ströhle, denn die Ziele der Vesperkirche sind in unserer Gesellschaft wichtiger denn je.“
Begeistert sind alle von der positiven Resonanz, die die Vesperkirche unter den Gemeindegliedern erzeugte. Beinahe 60 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen haben ihre Unterstützung zugesagt. Ein herzliches Dankeschön auch an alle, die bereits ihre finanzielle Hilfe für die Vesperkirche in Aussicht gestellt haben. Die Vesperkirche soll auf jeden Fall stattfinden.
Anlässlich des Tags des Flüchtlings am 2. Oktober hat auf dem Sigmaringer Marktplatz ein interreligiöses Gebet stattgefunden. Gemeinsame Veranstalter waren die katholische Kirche, die evangelische Kirche und das muslimische Donaukulturzentrum. Außerdem wirkten an der Vorbereitung der Integrationsbeauftragte des Landkreises, die Integrationsbeauftragte der Stadt Sigmaringen, die Diakonie, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Caritasverband mit. Sie wollen in Sigmaringen jedes Jahr am Tag des Flüchtlings öffentlich auf die Situation von Geflüchteten aufmerksam machen.
Wie die Stadt mitteilt, wurden unter dem Motto „Zusammen leben, Zusammen wachsen“ aktuelle Themen aufgegriffen und unter den Werten Vielfalt, Toleranz, Freiheit, Solidarität, Respekt und Friede beleuchtet.
Pfarramt I
Dorothee Sauer
Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683014
Pfarramt II
Matthias Ströhle
Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683011