Lange war es coronabedingt ruhig in der kulturellen Szene Sigmaringens. Langsam läuft der Betrieb wieder an – und damit kehrt auch eine Reihe zurück, die fest zum Jahreskalender der Stadt gehört: Sigmaringen liest, das von sieben Veranstaltern gemeinsam mit der Stadtverwaltung, der „Schwäbischen Zeitung“ und dem Südfinder auf die Beine gestellt wurde. 16 Veranstaltungen von sieben Veranstaltern sind ab 21. September geplant, sie sollen bis in den Januar hinein laufen. Bürgermeister Marcus Ehm gibt sich trotz steigender Infektionszahlen optimistisch: „Wir hoffen, dass wir die Veranstaltungen durchführen können, sind aber positiv gestimmt.“ Die Autoren kommen teils aus der Region, teils seien es „Zugpferde, die auf Sigmaringen liest aufmerksam machen sollen“, so Ehm weiter. Folgendes ist geplant:
7. Oktober: Felix Leibrock liest „Nur im Dunkeln leuchten die Sterne“. Das Buch, das teils autobiografisch ist, erzählt von einem Mann, der vom erfolgreichen Geschäftsmann zum Wohnungslosen wird und seinen Weg in die Gesellschaft wiederfinden muss. Die Lesung findet im Rahmen der Vesperkirche statt. 19.30 Uhr, Stadtkirche, freier Eintritt mit Spenden. Veranstalter ist die evangelische Kirchengemeinde und die Johannes-Ziegler-Stiftung mit der Christlichen Erwachsenenbildung.
Im vergangenen Jahr zu Ostern durften in Deutschland keine Gottesdienste gefeiert werden. Dass dies in diesem Jahr trotz schwieriger Coronalage möglich war, nahmen die Christen dankbar an. Am Karfreitag feierte die evangelische Gemeinde im Innenhof der Evangelischen Stadtkirche. Auf das Abendmahl wurde verzichtet. Pfarrer Matthias Ströhle begrüßte 20 Gläubige vor Ort und weitere am Telefon oder mit Bild über das Internet. Kantor Ferdinand Ehni und Sängerin Sabine Brükner sorgten für den musikalischen Teil der Feier. Ströhle ging in seiner Predigt nicht konkret auf die Pandemie ein, betonte aber: „Gemeinschaft ist gerade jetzt so wichtig, wie nie zuvor.“
In einer Sondersitzung hat der evangelische Kirchengemeinderat beschlossen, die Gottesdienste ab Gründonnerstag bis Ostermontag nach draußen vor die Kirchen zu verlegen. „Niemand soll sich bei einem Gottesdienst anstecken“, schreibt Pfarrer Matthias Ströhle, „ebenso ist es den Verantwortlichen ein großes Anliegen, seelsorgerlich für die Gemeinde da zu sein und verantwortlich für das Gemeinwohl zu handeln.“
Zusätzlich wird es weitere Angebote für Ostern geben. Dazu gehört unter anderem ein Passions- und Osterweg in fünf Stationen zum Spazierengehen. Er beginnt beim ökumenischen Büro Mittendrin am Marktplatz, geht weiter zur Hängebrücke an der Donau, zum Märchenhaus unter dem Schloss, zur Brücke am See im Prinzengarten und endet in der evangelischen Stadtkirche. An jedem Ort befindet sich eine Plastikbox mit Texten, Informationen und einer Mitmach-Aktion. Von Karfreitag bis Ostermontag sind die Boxen aufgestellt.
Wer Karfreitag und Ostern lieber zuhause in der Familie feiern möchte, kann sich in der offenen evangelischen Stadtkirche eine Karfreitags- und eine Osterliturgie zur häuslichen Feier mitnehmen. Nach Ostern wird es ab dem 7. April um 19 Uhr im Rahmen der „Kulturellen Seelsorge“ österliche Lieder zum Mitsingen und Impulse zum Thema Erneuerung geben (abrufbar unter evang-sig.de/osterlieder).
Pfarramt I
Dorothee Sauer
Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683014
Pfarramt II
Matthias Ströhle
Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683011