Im vergangenen Jahr zu Ostern durften in Deutschland keine Gottesdienste gefeiert werden. Dass dies in diesem Jahr trotz schwieriger Coronalage möglich war, nahmen die Christen dankbar an. Am Karfreitag feierte die evangelische Gemeinde im Innenhof der Evangelischen Stadtkirche. Auf das Abendmahl wurde verzichtet. Pfarrer Matthias Ströhle begrüßte 20 Gläubige vor Ort und weitere am Telefon oder mit Bild über das Internet. Kantor Ferdinand Ehni und Sängerin Sabine Brükner sorgten für den musikalischen Teil der Feier. Ströhle ging in seiner Predigt nicht konkret auf die Pandemie ein, betonte aber: „Gemeinschaft ist gerade jetzt so wichtig, wie nie zuvor.“
Der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Sigmaringen und die Nachwuchsbläser haben ein Konzert auf dem Rathausplatz gegeben. Pfarrer Micha Fingerle begrüßte die Gläubigen, die sich vor dem Rathaus zum Bläsergottesdienst versammelt hatten. Rund um die mit angemessenem Abstand platzierten, voll besetzten Bierbänke, stellten sich noch zahlreiche Gottesdienstbesucher dazu und genossen die Klänge der Posaunen. Viele Besucher waren angetan von der eindrucksvollen Akustik auf dem Rathausplatz, andere freuten sich über den Auftritt der „Posaunenteens“. Geehrt wurden die beiden Jungbläser-Leiter Moritz und Felix Link für ihr Zehnjähriges Engagement im Posaunenchor. „Als Felix anfing, konnte er kaum sein Instrument halten“, erinnert sich Posaunenchorleiterin Ulrike Stoll, und blickt dann aber nach vorne: „Euch beide könnte ich mir einmal als Posaunenchorleiter vorstellen.“
Passend zu Erntedank findet sich gerade in der evangelischen Stadtkirche am Altar ein gedeckter Festtisch. Was viel hermacht, soll aber auf ein großes Problem hinweisen: die ungerechte Nahrungsverteilung auf der Welt. Die Brot-für-die-Welt-Ausstellung „Festtafel eine Welt“ zeigt auf, wie stark die Lebenserwartung der Menschen mit den Ressourcen verknüpft ist.
In Sigmaringendorf beispielsweise hat eine kleine Andacht im Freien stattgefunden.
Ursprünglich hatte sich der Reutlinger Prälat Christian Rose für den Gottesdienst in der Bruckkapelle angekündigt, doch dieser Besuch sei natürlich aufgrund der Coronapandemie abgesagt worden, sagt Sonja Nipp, Meßnerin für die evangelische Kirche in der Bruckkapelle. Obwohl der Besuch Roses ausgefallen ist, habe sich dennoch eine kleine Gruppe Gläubiger versammelt – nicht in, sondern vor der Kapelle am Brunnen. Pfarrer Matthias Ströhle kam auch und teilte die Fürbitte der Landeskirche aus, von der jeder der sieben Teilnehmer einen Abschnitt vortrug. „Das hat uns allen gut getan, denn wir brauchen in dieser Zeit Kraft“, sagt Nipp.
Der Gottesdienst im Freien sei deshalb eine gute Alternative gewesen, weil genügend Abstand zwischen den Besuchern geherrscht habe. Hinzu sei eine besondere Atmosphäre gekommen: eine Kerze schmückte den Brunnen. Die Bequemlichkeit erhöhten laut Nipp die Sitzpolster aus der Kapelle. Ob ein solcher Gottesdienst wieder stattfinden wird, stellt Nipp aber in Frage: „Wir haben darüber natürlich diskutiert, aber es ist schwierig zu sagen, bei welcher Anzahl an Besuchern man Halt sagen muss.“ Der ökumenische Arbeitskreis, der aus etwa vier Leuten besteht, wolle sich aber weiterhin treffen und vor der Kapelle einmal im Monat beten. Anderen rät sie, sich mit der Nachbarschaft zum Gebet zu treffen oder sich in der Familie darauf zurückzubesinnen. Wichtig sei eine Art Gottesdienst für Christen aber allemal, ist sie sicher: „Wir erbeten uns Kraft, der Glauben gibt uns viel.“
Ähnlich gelöst hatten es Ströhle und Co-Dekanin Dorothee Sauer. Zwar haben sie mit ihrem Team schon am Samstagnachmittag entschieden, dass die Gottesdienste auf Anraten des Oberkirchenrats ausfallen werden, allerdings sei es schwer gewesen, die Menschen rechtzeitig zu erreichen. „Und wir wollten niemanden wegschicken“, sagt Sauer. Also haben sie und Ströhle die Menschen in Krauchenwies und in Sigmaringen empfangen, vor Ort informiert und eine kurze Andacht gehalten. Der „Andere Abend“ in der Stadtkirche wurde kurzerhand nach draußen verlegt und ebenfalls bei Kerzenlicht und Liedern zu einer Andacht. „Draußen ist ein anderer Abstand und es war kürzer als der Gottesdienst“, begründet Sauer. Die Entscheidung, welche Alternativen es künftig zu den Gottesdiensten geben soll, falle am Dienstag. Möglich sei es, Andachten zu verschicken oder zu filmen und online zu stellen. Wichtig sei es, dass die Kirche auch weiterhin eine wichtige Rolle spielt. „Der Glaube an Gott und die Gemeinschaft begrenzen die Angst“, betont Sauer.
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Heute, am 8.12.2019 haben sich die 21 neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden der Gruppe I und II im Gottesdienst in der Kreuzkirche der Kirchengemeinde vorgestellt. Das Thema des Gottesdienstes lautete „Kein Platz – Platz für andere“. Dazu hatten die Konfirmanden schon vor den Herbstferien viele Stühle bunt bemalt. Sie sollen ein Zeichen für die Willkommenskultur in der Kirche sein.
In der Predigt, die von den Konfirmandinnen und Konfirmanden selbst gehalten wurde, sprachen die Konfirmanden über das Reich Gottes. Sie erläuterten, dass im Reich Gottes Platz für jeden ist, der an an Jesus Christus glaubt. Sie machten aber auch deutlich, dass wir uns fragen müssen, welchen Platz Gott für uns in unserem Herzen hat.
Am kommenden Sonntag, den 15.12 geht es in der Stadtkirche weiter mit der Vorstellung der Konfirmanden der Gruppe III. Herzliche Einladung zum Gottesdienst.
Pfarramt I
Dorothee Sauer
Pfarrerin in Sigmaringen & Codekanin im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683014
Pfarramt II
Matthias Ströhle
Pfarrer in Sigmaringen & Beauftragter für Hochschulseelsorge im ev. Kirchenbezirk Balingen
Tel. 07571 / 683011